Grüne in Isny für ÖPNV-Offensive

– Pressemitteilung, Leutkirch-Isny-Bahn, ÖPNV-Zukunft und Radverkehrskonzept im Fokus der jüngsten Mitgliederversammlung am 13. Juli 2022 –

Bei ihrer öffentlichen Mitgliederversammlung am 13. Juli 2022 haben die Grünen des Ortsverbandes Isny/Argenbühl Zukunftsperspektiven für eine Mobilität mit Bahn, Bus und Radverkehr entworfen.

Den Teilnehmern der gut besuchte Veranstaltung erläuterten zunächst Andreas Schulz und Johannes Müller von der Initiative Leutkirch-Isny-Bahn, was für das Projekt spricht und wie es weiter geht. Mit dem prognostizierten Verkehrsaufkommen von mehr als 1500 Fahrgästen pro Tag zählt die Wiederherstellung des Bahnanschlusses in Isny zur Kategorie A der förderfähigen Projekte im Land. Die konkrete Machbarkeitsstudie wird daher vom Land mit 75% bezuschußt und soll bis spätestens Ende 2023 vorliegen. Auf der Grundlage wird über die Förderung von Bau und Betrieb entschieden. Die Initiative ist zuversichtlich, dass es dann eine positive Weichenstellung geben wird. Detaillierte Infos finden interessierte Bürger auf der Internetseite www.leutkirchisnybahn.de.

Jörg Lausch, Vorstandssprecher der Grünen, wandte sich dann der ÖPNV-Zukunft für Isny und seine Region zu. Die ÖPNV-Strategie 2030 des Landes Baden-Württemberg öffnet ein Zeitfenster mit der großen Chance zu einer substanziellen Verbesserung des Angebots im Öffentlichen Personen-Nahverkehr, die es zu nutzen gilt. Verdoppelung der Fahrgastzahlen, Verkehrsangebote zu verlässlichen Taktzeiten auch im ländlichen Raum, zwischen 6 und 24 Uhr auch an Wochenenden und zu Tagesrandzeiten sind Kern der Strategie. Neue Finanzierungsinstrumente werden aktuell in Modellregionen in vielen Teilen des Landes erprobt. Für Isny kommt es darauf an, gut vorbereitet die besonderen eigenen Interessen zu vertreten, die sich aus der südöstlichen Randlage im Landkreis an der Grenze zu Bayern ergeben. In einem ersten Wurf zeigte Jörg Lausch, wie die ÖPNV-Zukunft von Isny und seinem Umland aussehen könnte: Mit schnellen Busverbindungen werden die benachbarten Städte und Umsteigepunkte zum Regional- und Fernverkehr erreichbar, insbesondere Leutkirch und Kempten – mindestens im Stundentakt an allen Wochentagen auch frühmorgens und spätabends. Der Nahbereich wird unabhängig davon durch Buslinien angebunden, die ebenfalls im Takt verkehren. Hier können in Tagesrandzeiten Rufbusse eingesetzt werden, das aber mit gegenüber heute deutlich verkürzten Anmeldezeiten. Entscheidend wird sein, dass der Landkreis als Aufgabenträger des ÖPNV die besonderen Belange Isnys aufgreift und in enger Kooperation mit den bayrischen Nachbarlandkreisen Lösungen realisiert. Isny muss mit einer aktiven Rolle der Stadt und konkreten eigenen Konzepten als Treiber auftreten, betonte Jörg Lausch.

Robert Blaser-Sziede, der Vorsitzende des Isnyer ADFC-Ortsverbands, stellte sich dann der Frage, wie Radverkehr in Isny deutlich attraktiver und auch sicherer werden kann. Es folgten detaillierte und realisierungsreife Ansätze zur Entschärfung von Gefahrenstellen, zu Lückenschlüssen im Radverkehrsnetz und zu breiteren Radwegen auf wichtigen Achsen. Das Planungsbüro VIA, das bereits mit der Erarbeitung des Isnyer Radverkehrskonzepts 2013 beauftragt war, hat eine Fortschreibung dieses Konzepts mit vielen Vorschlägen erarbeitet. Robert Blaser-Sziede äußerte den dringenden Wunsch, dass dieses Konzept nun bald veröffentlicht und beraten wird. Schließlich dürfe man Fristen für die großzügigen Fördermöglichkeiten von Maßnahmen durch Land und Bund nicht versäumen.

Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Isny/Argenbühl
Isny, 20. Juli 2022