Biotopverbund zu einer einzigartigen Wildflusslandschaft

– diese Perspektive wird bei der Veranstaltung der Isnyer Grünen mit Walter Hudler (Stiftung Wilde Argen) lebendig

„Volles Haus“ bei der Veranstaltung der Isnyer Grünen am vergangenen Donnerstag (20. April) in der Stadtbücherei Isny. Etwa 70 Gäste waren gekommen um den spannenden und inhaltsreichen Vortrag von Walter Hudler (Vorstand der Stiftung „Wilde Argen“) mitzuerleben.

Ihm gelang es, die einzigartige Naturlandschaft dieses noch weitgehend intakten voralpinen Flusssystems der Unteren und Oberen Argen lebendig werden zu lassen. Die besondere Bedeutung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere wurde ebenso deutlich, wie die große Chance, durch die Vernetzung der Biotope entlang der Flussläufe einen wirksamen Beitrag zum Artenschutz in unserer Region zu leisten. Auch dass die Argen als drittgrößter Zufluss zum Bodensee wesentlich zur Trinkwasserversorgung für 5 Millionen Menschen beiträgt war vielen nicht bewusst.

Klar wurde aber auch, wie der Mensch in diesen Naturraum eingreift: Kommerzielle und landwirtschaftliche Nutzung, Verkehrswege und Wehranlagen, Siedlungs- und Gewerbegebiete, Tourismus. Zwar stehe die Argen unter einem gewissen Schutz, aber der Status als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) betrifft lediglich den Flusslauf selbst und kaum die angrenzenden Talbereiche. Zudem schließt dieser Status weitere Eingriffe nicht wirksam aus. Statt weiterer Eingriffe müsse ein wirkungsvoller Biotopverbund zu einer Wildflusslandschaft entstehen – u.a. durch deutlich Ausweitung besonders geschützter Randbereiche.

Konkrete Projektvorschläge dazu lägen vor, die Stiftung setze sich dafür ein, dass Politik und Verwaltung deren Realisierung vorantreiben. Die Stiftung engagiert sich neben Angeboten in der Umweltbildung auch durch den Erwerb von Flächen entlang der Argen, die so geschützt und ökologisch aufgewertet werden können – auf inzwischen insgesamt schon 100.000 Quadratmeter. Auch von gemeinsamen Projekten, wie etwa mit der Stadt Wangen im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2024 könne eine „ausstrahlende Wirkung“ in der Region ausgehen, so Hudler.

Jörg Lausch, Vorstandssprecher der Isnyer Grünen, drückte zum Schluss der Veranstaltung die Hoffnung aus, dass diese Strahlkraft auch Isny erreichen werde. Es wäre gut, wenn die Stadt mit der Stiftung darüber ins Gespräch käme, wie auch auf Isnyer Gemarkung wirkungsvolle Projekte zur ökologischen Aufwertung realisiert werden können. Er verwies auf die bittere Erfahrung zuletzt im Ahrtal, dass die zunehmenden Starkregen-Ereignisse auch bei kleineren Flüssen katastrophale Folgen haben können. Es komme also darauf an, der Unteren Argen nicht durch falsche Weichenstellungen bei der Flächennutzung „noch weiter auf die Pelle zu rücken“.